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BF 24 - Jugendfeuerwehr mal anders

Wie alle zwei Jahre veranstaltete die Jugendfeuerwehr Leopoldshafen am letzten Oktoberwochenende ihren Berufsfeuerwehrtag.

Dies ist die Simulation einer Schicht auf einer Berufsfeuerwehrwache für die Jugendfeuerwehr. Die 24 Stundenschicht mit Unterrichtseinheiten für die Jugendlichen und gemeinsamen beisammensitzen wird immer wieder unerwartet von „Einsätzen“ unterbrochen. 

Die Jugendlichen arbeiten über diesen Zeitraum Aufgaben aus dem gesamten Spektrum der Feuerwehrtätigkeit ab. Klar dies hört sich alles so an als ob der Tag nur zum Lernen da ist, aber dem ist nicht so. Vor allem die Kameradschaft und Freundschaft der Jugendlichen wird durch diese gemeinsamen 24 Stunden unglaublich gestärkt. 

Aber genug der Worte eines Jugendleiters hier der Bericht des Jugendfeuerwehrmitgliedes Jonas Kemmer: „Der Tag begann um 8 Uhr. Nachdem wir unseren Schlafraum vorbereitet und ein kräftigendes Frühstück zu uns genommen hatten, wurden wir den Fahrzeugen zugeteilt. Hierbei wurden uns immer zwei Mitglieder der Einsatzabteilung als Fahrer und verantwortlicher Gruppenführer einer Gruppe zugeordnet. 

Danach kam es bereits zur ersten Alarmierung zu einem Arbeitsunfall im Klärwerk. Bei diesem Einsatz galt es eine Person von einem höher gelegenen Punkt sicher in Richtung Boden zu transportieren. 

Am Klärwerkzoom
Am Klärwerkzoom
Am Klärwerkzoom
 
 

Nach der Rückkehr ins Gerätehaus begannen die Jugendleiter mit den ersten Unterrichtseinheiten, die Feuerwehrtechnische Grundlagen wie das Stellen einer Steckleiter, Knoten und Stiche sowie den hydraulischen Rettungssatz behandelten. Auch dieser Punkt des Schichtplanes wurde just durch einen weiteren Einsatz unterbrochen.  Dieser lies jedoch bereits beim Einsatzstichwort unsere Herzen höherschlagen, denn dieses Mal lautete die Alarmierung PKW-Brand. Als wir am Einsatzort am Südhang in Leopoldshafen eintrafen erkannten wir bereits eine dichte Rauchentwicklung was für uns ein zusätzlicher Ansporn war. Während ein Teil von uns die verunfallten Personen aus dem Fahrzeug befreite, begannen wir anderen damit das Fahrzeug zu löschen. 

PKW Brandzoom
PKW Brandzoom
 

Nachdem wir unsere Fahrzeuge im Feuerwehrhaus wieder einsatzbereit gemacht hatten, wurden die Unterrichtseinheiten fortgesetzt. Nach abschließen dieser wurden wir durch die Alarmsirene zum Mittagessen gerufen. Dies war auch der Zeitpunkt an dem der Schichtwechsel stattfand. Jede Gruppe erhielt einen neuen Fahrer und einen neuen Gruppenführer.“   

Dies ist auch der geeignete Moment um den weiteren Tag aus der Sicht eines weiteren Jugendfeuerwehrmitgliedes zu schildern. Ab jetzt berichtet unsere Jugendsprecherin Zoé Ruffny: „Nach dem Mittagessen hatten wir ein bisschen Freizeit die alle auf ihre Weise nutzten entweder mit Tischkicker spielen oder Entspannen. 

Dieser Zeitraum wurde abermals durch weitere Einsätze unterbrochen. Bei der ersten Alarmierung „Hund auf Baum“ mussten wir, die Besatzung des Schlauchwagens, mit der einteiligen Steckleiter einen Hund vom Baum retten. Fast zeitgleich wurden die Anderen mit den beiden verbliebenen Fahrzeugen zu einer weiteren Tierrettung alarmiert.  

Nach Abarbeitung der beiden Einsätze begannen unsere Jugendleiter mit dem zweiten Teil der Unterrichtseinheiten. Dazu gehörten Erste Hilfe, Funkausbildung, Aufbau eines Wasserwerfers, Brandbekämpfung mit dem Feuerlöscher, Fahrzeugkunde, UVV (Unfallverhütungsvorschriften) und Ausleuchten einer Einsatzstelle. Nach Beenden der Unterrichtseinheiten wurden wir mit dem Alarmstichwort „Brandeinsatz Personenleben (Person=Übungspuppe) konkret in Gefahr“ zum Wasserwerk Leopoldshafen alarmiert. Wir konnten bereits auf der Anfahrt die deutliche Rauchentwicklung aus einem der Gebäude sehen.  Am Einsatzort eingetroffen wurden die Fahrzeuge mit den verschiedenen Aufgaben Brandbekämpfung und Personenrettung, Riegelstellung und Wasserversorgung beauftragt. Bei diesem Einsatz unterstützten uns die Kameraden aus Linkenheim-Hochstetten mit ihrer Drehleiter auf der wir nach Einsatzende alle eine Rundfahrt machen durften. Nach Einrücken in das Gerätehaus und einsatzbereitmachen der Fahrzeuge gab es traditionell Flammkuchen. 

Nach dem Abendessen und dem anschließenden Küchendienst ging die Bereitschaftszeit in die Bettruhe über. Doch auch diese währte nicht lange, kurz nachdem die Ersten von uns sich ins Land der Träume verabschiedet hatten, ertönte erneut die Alarmsirene. Dieses Mal hieß es Einsatz für alle fünf Fahrzeuge. Am Wareneingang des KIT war durch ein verdächtiges Paket Gefahrgutalarm ausgelöst worden. 

Nachdem die ersten von uns eingetroffen waren wurde der Bereich großräumig abgesperrt und von uns unter Einsatz unserer Atemschutzgeräte erkundet. Danach bestand der zunächst hochbrisante Verdacht eines Ammoniakaustritts an der Einsatzstelle. Während wir außerhalb des Gefahrenbereiches weitere Schutzmaßnahmen wie Abdichtung der Kanalisation und Reinigung der Einsatzkleidung unserer Kameraden vorbereiteten, kam von den Atemschutztrupps Entwarnung, bei der austretenden Flüssigkeit handele es sich um ungefährliche ätherische Öle die mit falschen Warnhinweisen gekennzeichnet waren.  Während wir abbauten wurde die Besatzung des Löschgruppenfahrzeuges zu einem Folgeeinsatz mit dem Stichwort Mülleimerbrand an der Rheinhalle in Leopoldshafen alarmiert. Dort eingetroffen zeigte sich uns folgende Lage: in einem gesicherten Abstellbereich für Mülltonnen war ein Feuer ausgebrochen. Der Angriffstrupp verschaffte sich mit Hilfe der Steckleiter Zugang und löschte den Brand.  Als auch wir zum Feuerwehrhaus zurückgekehrt waren wurde die Bettruhe fortgesetzt. Um 0.30 Uhr folgte dann die letzte Alarmierung dieser 24 Stundenschicht. Nochmals rückten wir zu einem Brandeinsatz aus, dieses Mal an das Klärwerk. Dieser Einsatz war in zweierlei Hinsicht auch das Highlight des BF-Tages. Zum einen da es sich hierbei um ein echtes Feuer handelte das wir mit Begeisterung löschten und zum zweiten da dieser Einsatz auch die „Feuertaufe“ genannt wird, dabei handelt es sich um die Taufe der Jugendlichen durch die Jugendleiter mit dem Ruß des ersten Feuers das die Jugendlichen erfolgreich bekämpft haben.  

Feuertaufezoom
Feuertaufezoom
 

Da nun offiziell die Einsatzbereitschaft beendet war kehrten wir alle müde aber glücklich in unsere Betten zurück. 

Am Morgen danach wurde eine weitere Tradition fortgeführt dabei handelt es sich um das Wecken der Jugendlichen das traditionell durch manuelles Auslösen der Alarmsirene durch die Jugendleiter geschieht. Abschließend frühstückten wir alle gemeinsam und setzten das Feuerwehrhaus in Originalzustand zurück. Unser 24 Stundendienst endete mit dem abholen durch unsere Eltern. Wie jedes Mal waren wir überglücklich und stolz auf das geleistete deshalb haben wir schon jetzt große Vorfreude auf die Neuauflage im Jahr 2018.“  

Gruß Jonas und Zoé          

DJH


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